Die ersten Einsatzkräfte der örtlich zuständigen Wehren sind bereits auf Anfahrt und erkunden die Lage vor Ort. Im nächsten Schritt werden die Einsatzstäbe (FüGK im Landratsamt und ÖEL im Feuerwehrhaus Selb) alarmiert und besetzen die festgelegten Positionen.
Nur einige Momente später:
Die ersten Einsatzkräfte sind an der Einsatzstelle eingetroffen und haben die Lageerkundung durchgeführt. Mittlerweile sind auch die beiden Einsatzstäbe einsatzklar. Der erste Hubschrauber ist für eine Lagebesprechung an der Einsatzstelle gelandet. Die Wasserförderung über lange Schlauchstrecke und der Pendelverkehr mit großen Tanklöschfahrzeugen wird vorbereitet.
Über die beiden Einsatzstäbe werden weitere Nachforderungen vorbereitet.
In der Zwischenzeit sind die Kameradinnen und Kameraden der grenznahen tschechischen Feuerwehren an der Einsatzstelle eingetroffen und unterstützen die deutschen Feuerwehren mit ihren großen Tanklöschfahrzeugen. Zudem wurden mehrere Faltbehälter (35.000 und 55.000 Liter) aufgebaut, um Löschwasser, das durch Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr an die Einsatzstelle gebracht wird, zwischenpuffern zu können.
In den beiden Einsatzstäben werden Nachforderungen koordiniert. Um 11.09 Uhr wurde der Katastrophenfall (Art. 6 BayKSG) ausgerufen. Bereits um 10.31 Uhr veranlasste der Örtliche Einsatzleiter eine Warnmeldung an die Bevölkerung im Schadensgebiet (Übungsmeldung), dort bitte die Fenster und Türen aufgrund der starken Rauchentwicklung geschlossen zu halten.
Zur Wasserförderung musste zudem eine über 4 km lange Förderleitung aufgebaut werden. Im Schadensgebiet unterstützen zudem mittlerweile zwei Hubschrauber der Landespolizeien aus Bayern und Sachsen, die mit ihren Außenlastbehälter Wasser an sog. "Spotfire"-Stellen abwerfen.
Die beiden Hubschrauber der Landespolizeien Bayern und Sachsen unterstützen die bodengebunden Einsatzkräfte durch den gezielten Wasserabwurf aus der Luft. Koordiniert werden die Luftfahrzeuge von den Flughelfergruppen aus Bayreuth, Cham und Amberg.
"Ohne Mampf kein Kampf"! Auch die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort (zu diesem Zeitpunkt ca. 361 - weitere Kräfte sind noch auf Anfahrt) muss rechtzeitig koordiniert werden. Dies übernehmen die Einsatzstäbe. Das BRK hat zwischenzeitlich Verpflegungsstellen eingerichtet, an denen sich die Helferinnen und Helfer mit Essen und Getränken eindecken können.
Die Einsatzleitung der Feuerwehr hat vor Ort fünf Abschnitte gebildet (u.a. Spotfire, Flug, Förderstrecke). Einer der Hubschrauber wurde abgezogen, um eine "vermisste Person" zu suchen. PSNV-Kräfte sind vor Ort, um die Angehörigen zu betreuen. Mit einem Harvester wird derzeit auch versucht eine Brandschneise zu schlagen, um die nahe Wohnbebauung vor einer Brandausbreitung zu schützen. Auch die "Red-Farmer" - freiwillige Landwirte - unterstützen die Löschmaßnahmen im Schadensgebiet mit ihren Güllefässern und Grubbern.
Gegen 14:30 Uhr: Die Einsatzkräfte haben die "Lage" unter Kontrolle und werden die "Einsatzstelle" in absehbarer Zeit verlassen. Auch die Einsatzstäbe werden in Kürze aufgelöst.
Für die einzelnen Fachdienste haben sich zahlreiche Erkenntnisse aus der großen Katastrophenschutzübung im Bereich Selb/Längenau/Silberbach/CZ-Grenze ergeben, die in den folgenden Nachbesprechungen aufgearbeitet werden.